Wie funktioniert das Clickertraining?
Ein Clicker ist ein kleines, handliches Gerät, das ein Klickgeräusch erzeugt. Da dieses Geräusch nicht in der Natur vorkommt, stellt es für Hunde ein eindeutig erkennbares akustisches Signal dar.
Diesen Clicker betätigt man, nachdem der Hund gewünschtes Verhalten gezeigt hat, z. B. nach erfolgreicher Ausführung eines Kommandos. Der folgende Leckerli macht das Klicken für den Hund zu einer Art Versprechen auf eine Belohnung.
Um mit dem Clickertraining zu starten, benötigst du lediglich:
- Einen Clicker
- Leckerlis als Belohnung für deinen Hund
- Etwas Zeit, es reichen zwei bis drei Trainingseinheiten pro Tag zwischen fünf und zehn Minuten
- Einen ablenkungsfreien Ort
Warum ist das Clickertraining so effektiv?
In der Hundeerziehung spielen Lob und Belohnungen eine besondere Rolle. Positive Verstärkung gilt als das effektivste Werkzeug, um gewünschtes Verhalten zu fördern. Wichtig hierbei ist, dass der Hund möglichst zeitnah belohnt wird, damit er eine Verbindung zwischen seinem Verhalten und der Belohnung herstellen kann.
An dieser Stelle kommt der Clicker ins Spiel. Gegenüber einem einfachen Lob ist das Geräusch des Clickers deutlich effektiver. Der entscheidende Unterschied liegt im präzisen Timing und der Klarheit der Rückmeldung, die der Clicker bietet. Der Clicker erzeugt ein neutrales Geräusch, das im Gegensatz zu deiner Stimme frei von Emotionen ist. Außerdem ist ein Finger, der den Clicker betätigt, wesentlich schneller als ein gesprochenes Lob.
Für den Hund bedeutet das, dass er sehr schnell eine klare Verbindung zwischen seinem Verhalten und dem Feedback herstellen kann. Der Klick des Clickers dient als präziser Marker, der dem Hund signalisiert, dass er etwas Richtiges getan hat. Diese unmittelbare Rückmeldung macht das Clickertraining für Hunde besonders effektiv.
Die richtige Konditionierung
Zu Beginn ist das Geräusch des Clickers für den Hund vollkommen bedeutungslos. Die erste Übung im Clickertraining besteht daher darin, den Hund auf die Verknüpfung von Klick und Belohnung zu konditionieren. Diesen ersten Schritt nennt man auch „klassische Konditionierung“.
Schnapp dir deinen Clicker und einen Beutel Leckerlis und begib dich mit deinem Hund an einen ruhigen Ort. Betätige nun den Clicker und nimm daraufhin das Leckerli in die Hand und gib es deinem Hund.
Gib ihm bei jedem Klick ein Leckerli, damit er das Klicken klar als Belohnung verstehen kann. Entscheidend ist hierbei das Timing – Das Leckerli muss unmittelbar auf das Klicken folgen. Gibst du ihm das Leckerli zu spät, verliert der Clicker seine Funktion als positiver Verstärker.
Sobald dein Hund das Klicken als Belohnung ansieht, kann mit dem richtigen Clickertraining begonnen werden.
Befolge bei der Konditionierung folgende Regeln:
- Nimm das Leckerli erst nach Betätigen des Clickers in die Hand
- Gib deinem Hund das Leckerli unmittelbar nach dem Klick
- Rede während des Trainings nicht mit deinem Hund und schau ihm nicht in die Augen
Tipp: Du solltest den Clicker nicht dazu nutzen, deinen Hund zu dir zu rufen. Das wird deinen Hund nur verwirren und dafür sorgen, dass er das Geräusch des Clickers nicht mehr mit einer Bestätigung für korrektes Verhalten assoziiert.
Woher weiß ich, ob die Konditionierung erfolgreich war?
Ob die Konditionierung geklappt hat, kannst du ganz einfach testen. Betätige den Clicker, wenn dein Hund gerade anderweitig beschäftigt ist und beobachte seine Reaktion. Dreht sich dein Hund nun aufmerksam und erwartungsvoll zu und schaut in deine Richtung, ist der Hund erfolgreich auf den Click konditioniert.
Schenkt dein Hund dem Klickgeräusch hingegen, keine Bedeutung und geht weiter seinen eigenen Interessen nach, hat er die Verbindung zwischen dem Klickgeräusch und der bevorstehenden Belohnung womöglich noch nicht hergestellt.
In dem Fall solltest du weiterhin geduldig an der Konditionierung arbeiten. Es ist wichtig sicherzustellen, dass die Konditionierung deines Hundes erfolgreich war, bevor du mit den ersten Übungen beginnst.
Übungen für Anfänger
Nachdem du sichergestellt hast, dass die Konditionierung bei deinem Hund erfolgreich war, kannst du mit der ersten Übung beginnen. Eine einfache, aber effektive Anfängerübung beim Clickertraining kann das Erlernen des „Sitz“-Kommandos sein.
In dieser frühen Phase des Clickertrainings geht es nicht darum deinem Hund beeindruckende Kunststücke beizubringen, sondern, dass er versteht, dass das Klickgeräusch bedeutet, dass er etwas richtig gemacht hat. Du kommunizierst also durch den Clicker mit deinem Hund.
Sorge dafür, dass die Aufmerksamkeit deines Hundes auf dich gerichtet ist und erteile anschließend das „Sitz”-Kommando. Betätige nun sofort den Clicker, wenn dein Hund sich in die Sitzposition begibt. Belohne ihn direkt danach mit einem Leckerli.
Halte dich hierbei immer an die korrekte Reihenfolge: Sitz – Klick – Leckerli. Wiederhole diese Übung mindestens solange, bis ihr fünf einwandfreie aufeinanderfolgende Durchgäbge gemeistert habt.
Jetzt ist es wichtig, weiterhin unmittelbar nach korrekter Ausführung des Kommandos zu klicken, nun aber vereinzelnd darauf zu verzichten deinem Hund ein Leckerli zu geben. Dadurch lernt er, dass das Klicken die Bestätigung für sein Verhalten ist und nicht das Leckerli.
Weitere passende Anfängerübungen für das Clickertraining mit dem Hund sind „Platz“, „Bleib“ oder „Bei Fuß“.
Übungen für Fortgeschrittene
Eine etwas anspruchsvollere Übung beim Clickertraining stellt das „Bei Fuß gehen“ dar. Dieses Kommando erfordert sowohl von dir als auch von deinem Hund eine hohe Konzentration und Koordination.
Befolge diese Schritte, um deinen Hund mit dem Clickertraining das “Bei Fuß gehen” beizubringen:
- Bring deinen Hund in die gewünschte Postion (z. B. links neben dir).
- Beginne langsam damit, ein paar Schritte vorwärts zu gehen und beobachte, ob dein Hund dir folgt.
- Klicke und belohne deinen Hund sofort, wenn er an deiner Seite bleibt und sich an deinem Tempo orientiert.
- Achte darauf, dass dein Hund sich nicht vor oder hinter dir befindet, sondern direkt neben dir und auf gleicher Höhe mit deinem Bein.
- Rufe nun „Bei Fuß“, während du gehst, um deinem Hund zu signalisieren, dass er sich in der gewünschten Position befindet.
- Integriere schrittweise Ablenkungen in das Training, wie zum Beispiel andere Menschen oder Hunde in der Umgebung, um sicherzustellen, dass dein Hund das Kommando auch unter verschiedenen Bedingungen zuverlässig befolgt.
- Wiederhole diese Übung regelmäßig und erhöhe schrittweise die Dauer und die Anforderungen, damit dein Hund dir zukünftig bei Kommando auf Schritt und Tritt folgt.
Mit dem Clickertraining kannst du deinem Hund jedes Kunststück beibringen, das dir einfällt. Du kannst deinem Hund aber auch ein mögliches Fehlverhalten (z. B. übermäßiges Bellen) abgewöhnen, in du sein korrektes Verhalten positiv verstärkst und Fehlverhalten ignorierst.
Die Auswahl des richtigen Clickers
Du hast dich dazu entschieden das Clickertraining mit deinem Hund zu starten, dir fehlt aber noch ein Clicker?
Bei der Auswahl des richtigen Clickers für das Training deines Hundes ist es wichtig, auf einige entscheidende Faktoren zu achten. Zunächst sollte der Clicker gut in der Hand liegen und leicht zu bedienen sein, um eine präzise Rückmeldung zu ermöglichen.
Die Lautstärke des Klickgeräuschs spielt ebenfalls eine Rolle – es sollte deutlich, aber nicht zu überwältigend für deinen Hund sein. Ein Clicker mit einstellbarer Lautstärke könnte hier von Vorteil sein.
Des Weiteren ist die Robustheit des Clickers relevant, da er möglicherweise oft verwendet wird. Einige Clicker verfügen auch über zusätzliche Funktionen wie eine Handschlaufe oder ein Clip, um sie bequem mitzuführen.
Die Auswahl eines Clickers, der gut zu deinen Bedürfnissen und Vorlieben passt, ist entscheidend, um ein effektives und angenehmes Clickertraining für deinen Hund zu gewährleisten.