Charakter und Wesen des Zwergspitzes
Der Zwergspitz ist ein Hund mit einem großen Herzen und einer lebhaften Persönlichkeit, der trotz seiner geringen Größe mit Selbstbewusstsein und Charme beeindruckt. Seine Intelligenz und Anhänglichkeit machen ihn zu einem perfekten Begleiter für Menschen, die einen verspielten, aber treuen Hund suchen. Er liebt es, Aufmerksamkeit zu bekommen, und bringt mit seiner fröhlichen, kecken Art Freude in jeden Tag.
Ein flauschiger Familienfreund
Zwergspitze sind unglaublich gesellig und kommen gut mit älteren Kindern und anderen Haustieren zurecht, wenn sie richtig sozialisiert werden. Ihre zarte Statur macht sie jedoch weniger geeignet für Haushalte mit sehr jungen Kindern, die sie unbeabsichtigt verletzen könnten. Fremden gegenüber sind sie wachsam und können zunächst zurückhaltend sein, zeigen aber schnell ihre freundliche, verspielte Seite, wenn sie Vertrauen gefasst haben.
Ihre Anhänglichkeit zeigt sich in ihrer Liebe, ihren Menschen nahe zu sein. Sie folgen ihren Besitzern gerne überallhin und sind am glücklichsten, wenn sie im Mittelpunkt stehen, was sie weniger geeignet für Haushalte macht, in denen sie oft allein bleiben müssen.
Schlau und aufgeweckt
Die Lernfähigkeit des Zwergspitzes ist stark, und er nimmt Kommandos schnell auf, besonders wenn das Training spielerisch und mit Belohnungen gestaltet ist. Für Anfänger ist er gut geeignet, da sein kooperatives Wesen das Training erleichtert, aber seine Neigung zu Bellen und gelegentliche Sturheit erfordern Geduld. Mit positiver Verstärkung blüht er auf.
Als Wachhund ist er erstaunlich effektiv für seine Größe, da er sehr aufmerksam ist und bei ungewohnten Geräuschen oder Besuchern bellt. Sein Jagdtrieb ist gering, was Spaziergänge entspannt macht, aber seine Neigung zu bellen kann in ruhigen Umgebungen auffallen.
Herkunft und Geschichte
Der Zwergspitz wurde im 19. Jahrhundert in Deutschland, insbesondere in der Region Pommern, gezüchtet. Er stammt von größeren Spitzrassen ab, die ursprünglich als Hof- und Arbeitshunde dienten.
Vom Hofhund zum Schoßhund
Die Vorfahren des Zwergspitzes waren größere Spitzhunde, die in Norddeutschland als Wachhunde und Begleiter auf Höfen eingesetzt wurden. Im 18. und 19. Jahrhundert begannen Züchter, kleinere Varianten dieser Hunde zu entwickeln, die als Begleithunde beliebt wurden. Königin Victoria spielte eine Schlüsselrolle in der Popularisierung der Rasse, indem sie kleinere Spitze aus Italien importierte und züchtete, was die Nachfrage nach der Miniaturversion steigerte.
Im 20. Jahrhundert, besonders in den USA, wurde der Zwergspitz unter dem Namen „Pomeranian“ zum beliebten Schoßhund, geschätzt für sein flauschiges Fell und seinen charmanten Charakter. Heute ist er ein weltweiter Favorit.
Verbreitung und Anerkennung
Heute ist der Zwergspitz in den USA, Großbritannien, Europa und Asien beliebt. Die Fédération Cynologique Internationale (FCI) erkannte die Rasse 1957 an und ordnete sie der Gruppe 5 (Spitze und Hunde vom Urtyp) zu.
Aussehen und optische Merkmale
Der Zwergspitz ist ein zierlicher Hund mit einem flauschigen, löwenartigen Aussehen, das seine lebhafte Persönlichkeit unterstreicht.

Klein und flauschig
Seine kleinen, runden Augen sind dunkel und strahlen Intelligenz und Frechheit aus, während die kleinen, dreieckigen Ohren aufrecht stehen. Der Körper ist kompakt, mit einer kurzen Schnauze und einem buschigen Schwanz, der über dem Rücken getragen wird. Zwergspitze messen 18 bis 22 cm und wirken zart, aber robust für ihre Größe.
Fell und Farben
- Das Fell ist lang, dicht und flauschig, mit einer weichen Unterwolle und einem glatten Deckhaar.
- Die Struktur ist voluminös, besonders um Hals und Brust („Mähne“).
- Die Farben sind vielfältig: Orange, Schwarz, Weiß, Braun, Creme, Blau, Sable oder mehrfarbig.
Besondere Merkmale
Ein typisches Merkmal des Zwergspitzes ist seine löwenartige Mähne, die ihm ein majestätisches Aussehen verleiht. Sein buschiger Schwanz und sein kecker, fast fuchsartiger Gesichtsausdruck machen ihn unverwechselbar.
Haltung und Pflege des Zwergspitzes
Ein Zwergspitz zu halten ist bereichernd, erfordert aber Sorgfalt, besonders wegen seiner Fellpflege und seines Bedürfnisses nach Aufmerksamkeit. Mit der richtigen Pflege ist er ein treuer Begleiter.
Wohnsituation
Zwergspitze fühlen sich in fast jeder Umgebung wohl, besonders in Wohnungen, da sie wenig Platz brauchen. Ein gemütliches Körbchen oder eine ruhige Ecke reicht ihnen, und sie passen sich gut an das Stadtleben an, da sie nicht empfindlich auf Lärm reagieren. Ein Garten ist nicht nötig, aber sie genießen kurze Ausflüge.
Sie können ein paar Stunden allein bleiben, aber längere Zeiten ohne ihre Menschen machen sie unruhig oder laut. Regelmäßiger Kontakt und Nähe halten sie glücklich und entspannt.
Bewegungsbedarf
Zwergspitze brauchen täglich etwa 30 Minuten bis 1 Stunde leichte Bewegung, wie kurze Spaziergänge oder Spiele im Haus. Sie lieben es, mit kleinen Spielzeugen zu toben oder ihren Besitzern zu folgen, was ihren Energielevel ausgleicht. Überanstrengung sollte vermieden werden, da sie empfindlich sind.
Geistige Auslastung ist wichtig, da sie klug und neugierig sind. Einfache Tricks, wie „Sitz“ oder „Pfote“, oder interaktives Spielzeug halten ihren Kopf beschäftigt und verhindern Langeweile, die zu übermäßigem Bellen führen kann.
Pflegeaufwand
Das Fell des Zwergspitzes muss drei- bis viermal pro Woche gebürstet werden, um Verfilzungen zu vermeiden und die flauschige Struktur zu erhalten. Tägliches sanftes Bürsten ist ideal, besonders während des Fellwechsels. Regelmäßiges Trimmen, etwa alle paar Monate, hält das Fell in Form, und ein Hundefriseur kann für einen sauberen Schnitt sorgen.
Die Ohren sollten regelmäßig auf Schmutz kontrolliert werden, und die Zähne brauchen häufige Pflege, da sie zu Zahnstein neigen. Baden reicht alle paar Wochen, um das Fell sauber und glänzend zu halten.
Ernährung
Zwergspitze brauchen etwa 80 bis 150 Gramm hochwertiges Trocken- oder Nassfutter pro Tag, je nach Größe und Aktivität. BARF ist möglich, muss aber sorgfältig geplant sein. Aufgrund ihrer Neigung zu Übergewicht und Zahnproblemen sollte das Futter hochwertig sein, mit kleinen Portionen, um Verdauungsprobleme zu vermeiden.
Gesundheit und typische Krankheiten
Zwergspitze werden meist 12 bis 16 Jahre alt und sind robust für ihre Größe, aber ihre kleine Statur macht sie anfällig für bestimmte Probleme. Regelmäßige Tierarztbesuche, besonders für Zähne und Gelenke, helfen, Probleme früh zu erkennen.
Ihre kleine Größe macht sie anfällig für Verletzungen, und ihr dichtes Fell kann Hautprobleme verursachen, wenn es nicht gepflegt wird. Eine ausgewogene Ernährung und gute Pflege halten sie fit.
Rassetypische Erbkrankheiten
- Patellaluxation
- Trachealkollaps
- Zahnprobleme (z. B. Zahnstein, Zahnverlust)
- Alopecia X (Haarausfall)
Häufig gestellte Fragen zum Zwergspitz
Wie alt wird ein Zwergspitz?
Ein Zwergspitz wird meist 12 bis 16 Jahre alt.
Eignet sich ein Zwergspitz für Anfänger?
Ja, er ist für Anfänger gut geeignet, da sein kooperatives Wesen das Training erleichtert, aber seine Fellpflege und Neigung zum Bellen erfordern Sorgfalt.
Ist ein Zwergspitz familienfreundlich?
Er kann ein guter Familienhund sein, passt aber besser zu Familien mit älteren Kindern, die sanft mit ihm umgehen.
Wie viel Platz benötigt ein Zwergspitz?
Er braucht wenig Platz und fühlt sich in Wohnungen sehr wohl.
Bellt ein Zwergspitz viel?
Ja, er bellt gerne, besonders bei ungewohnten Geräuschen oder Besuchern.
Haart ein Zwergspitz stark?
Er haart moderat, besonders während des Fellwechsels.
Wie viel kostet ein Zwergspitz?
Die Kosten liegen zwischen 1.000 und 3.000 €, je nach Züchter.
Fazit: Der flauschige Charmeur

Der Zwergspitz ist ein lebhafter, liebevoller Hund, der mit seiner großen Persönlichkeit und seinem flauschigen Fell begeistert. Er ist perfekt für Menschen, die einen kleinen, aber energiegeladenen Begleiter für Wohnungen oder einen aktiven Lebensstil suchen. Seine Fellpflege und Neigung zum Bellen können eine Herausforderung sein, aber mit seiner fröhlichen Art ist er ein wunderbarer Freund für viele Lebenslagen.